Hillary Gusowsky ist die altbewährte, zynische Stellvertetende Leiterin der Forensischen Abteilung der Criminal Investigations Division. Aufgrund eines ziemlich widerlichen Zivilgerichtsverfahrens wegen eines Kunstfehlers mußte sie eine vielversprechende Karriere als Chirurgin in einer angesehenen New Yorker Klinik aufgeben und ist am anderen Ende des Landes in einer miserable bezahlten Position als Forensiker untergekommen. Zweimal geschieden und Mutter einer pubertierenden Tochter hat sie einiges aus dem Schatten ihreres Labors gesehen und hat gemerkt, dass der Polizeiapparat häufig von ungesehenen Bewegern instrumentalisiert wird, Beweise abgeändert oder vernichtet werden, Leichen und Akten verschwinden. Ohne dass es einen Unterschied macht. So, warum nicht ein bißchen dem System dienen, wenn viel dabei rausschaut und das Resultat egal ist? Man muß auf sich selber schauen, gerade in so einem deprimierenden Beruf, das Leben genießen und die dunklen Seiten abschotten, verdrängen, vergessen - nur wenn man akzeptiert, dass nicht sein kann, was nicht sein darf, hat man und die Welt ruhe. Diese Überlegung, in denen sie auch der sympathischen Psychiater Prometheus Ambra, der sie im Dienst kenengelernt und von sich aus angesprochen hat, bestärkt hat, ist ihr den letzten Jahren zugute gekommen. Kleine Prämien, geschickt als Aufwandsersatz eines kleinen Vereins, dessen Vorsitzende sie ist, getarnt und eine ungeahnte Beförderung zur stellvertretenden Leiterin der forensischen Abteilung waren der Lohn für die Empfänglichkeit gegenüber gewissen Instruktionen von Prometheus Ambra. Aber auch gewisse Alpträume, von nächtlichen Obduktionen, die sie durchgeführt und deren Ergebnisse niemals in einem offiziellen Report aufschienen und die allmählich einsetzende Gewissheit, dass manche urbanen Legenden von blutrünstigen Monstern und Gespenstern vielleicht mehr als einen Funkten Wahrheit in sich tragen.
Leichte Alkoholprobleme und Depressionen haben sie