Die Theokratie in den Nebelbergen
Stand: 4775
Kay Eriya / Das Mittelland im Süden
Ausdehnung[]
Irinas liegt im Westen des Mittellandes von Kay Eriya, es grenzt im Osten an den Telmon, im Süden an die undurchdringlichen Weiten der Syre Ambarwälder, im Westen an Nadema und die republikanischen Pufferstaaten zu den Nationen des Chaos und im Norden an die unüberwindlichen Kämme der Nebelberge. Es ist ein relativ großes Land, und die beiden dominanten Landschaftstypen sind das Bergland und das Flachland.
Regierungsform[]
Der Staat Irinas ist eine Theokratie, das bedeutet, das Oberhaupt der Kirche des Sonnengottes Iphga ist zugleich auch das Oberhaupt des Staates. Es gibt in Irinas nur eine sehr geringe Trennung von Staat und Kirche, und diese wird nur von der liberalen Fraktion im Staat unterstützt. Die Organisation ist eine Mischung aus zentral organisiertem Verwaltungsstaat, in dem der Klerus die herrschende Klasse ist (im Hochland) und einem erblich-feudalen Lehenssystem, in dem die Landesfürsten relativ große Autonomie genießen (im Flachland). Dementsprechend organisiert ist auch die Gesellschft. Im Hochland gibt es unabhängige Gerichte und Steuerkommissionen, und einen hochorganisierten Verwaltungsstaat, im Flachland konzentrieren sich die meisten Verwaltungsaufgaben auf den Landesfürsten, der allerdings Ämter vergeben und an Untergebene Aufgaben wie Rechtsprechung und Steuereinhebung delegieren kann.
Wer regiert[]
Derzeitiger Inhaber des Throns des Lichts ist Igurn III, der Atar, das Auge der Sonne. Er ist schon vor 13 Jahren (4765) an die Macht gekommen, und seine Regierungszeit hat viele Höhen und Tiefen gesehen. Er sitzt erst seit sehr kurzer Zeit wieder fest im Sattel. Dies erklärt sich aus den großen Umwälzungen, die sich gerade in der Zeit vor der Wende auch in Irinas ergeben haben. Durch eine glückliche Fügung des Schicksals konnte eine großangelegte Verschwörung gegen das Auge der Sonne höchstselbst noch rechtzeitig erkannt und vereitelt werden, was in weiterer Folge zur Auflösung der Inquisition in Irinas, die sich bereits zu einer unabhängigen Kraft im Staate entwickelt hatte, und deren Oberster, der Großinquisitor Laraos, kurz davor stand, mithilfe einer verschwörerischen Organisation, die als „der weiße Orden“ in die Chroniken eingegangen ist, nach der Macht im Staate zu greifen. Der Atar hat nun mithilfe der blauen Garde (des Palastgeheimdienstes) und seiner treuen Truppenverbände die Ordnung im Staat wieder hergestellt und die Ausrottung der konspirativen Zellen ist zur Zeit der Wende im vollen Gange, während der Atar und seine Fürsten und Generäle in den Wendekriegen Irinas gegen die Barbaren aus dem Westen verteidigen und ihren Ruhm vermehren und damit das Ansehen der Obrigkeit stärken.
Update 4815: Seit nunmehr fast 65 Jahren herrscht Igurn III vom Thron der Sonne in Tillow, der längstdienende Atar, den die Chroniken kennen. An die 100 Jahre zählt er bereits, doch Ipphgas Gnade hat im ein Alter in Würde und Weisheit gebracht. Gebrechlich ist Igurn geworden, doch sein Geist ist noch immer klar und auch wenn sein Augenlicht fast erloschen ist, seine Gabe, in der Herzen der Menschen zu sehen, ist ihm geblieben. Igurn III ist auf dem Weg in die Heiligkeit und nach seinem Tod wird vermutlich ein massiver Machtkampf einsetzten, was er weiß und fürchtet. Sein geliebter Sohn, von ihm lange (gegen die Tradition) als Nachfolger aufgebaut, ist vor 10 Jahren eines natürlichen Todes gestorben und wenngleich dessen ältestgeborener (Igurns Enkel), Alfiron bereits eine Klerikerlaufbahn eingeschlagen und es schon zum Ermaron gebracht hat, bestehen ob dessen weltlichen Art und seiner Arroganz doch ziemliche Zweifel ob seiner Eignung. Andererseits gibt es eine mächtige, konservative Fraktion, der die Toleranz Igurns gegenüber Nichtmenschen und Nicht Ipphga-Gläubigen zu weit gegangen ist und die einen engeren Anschluss an das Aisylianische Imperium von Phoraman sucht.
militär. Informationen[]
Der Atar unterhält eine zentrale Streitmacht, die Sonnengarden, die ihm persönlich unterstehen und die sich hauptsächlich aus Hochländern zusammensetzen. Das hat mit dem fragilen militärischen Gleichgewicht zwischen dem Hochland und dem Flachland in Irinas zu tun. Die Hochlandfürsten und die Flachlandfürsten sind nämlich in Bezug auf das Militär unterschiedlich privilegiert. Die Flachlandfürsten sind autonomer, es ist ihnen gestattet, eigene Truppen zu unterhalten, und die Herrschaft geht im Flachland traditionell vom Vater auf den Sohn über, der Antritt des Erbes muß vom Atar nur bestätigt werden. Im Hochland dagegen ist es verboten, eigene Truppen zu unterhalten. Alle militärischen Streitkräfte unterstehen dem Thron des Lichts. Dafür ist es dem Hochlandadel gestattet, in die Sonengarden einzutreten und eine militärische Karriere als Offiziere zu machen, dieses Privileg hat der Flachlandadel nicht. All das dient zur Sicherung einerseits der Grenzen des Landes (durch die Markgrafen der Flachlandfürsten), andererseits der inneren Sicherheit und der territorialen Integrität und Unteilbarkeit des Landes (durch die zentrale Armee des Atars). Die beiden Streitkräfte im Land halten sich gegenseitig in Schach, wobei allerdings von einer Überlegenheit der Sonnengarden ausgegangen werden kann, aufgrund ihrer einheitlichen Führungsstruktur und größeren Verfügbarkeit und Einsatzstärke, während sich die Armeen der einzelnen Flachlandfürsten erst zu einer einheitlichen Streitmacht formieren müßten.
Orte von besonderem Interesse[]
Tillow[]
Hauptstadt von Irinas ist Tillow, die Weiße Stadt, ein Name der von der Farbe ihrer Mauern, Tempel und Paläste herrührt. Tillow ist eine riesige Stadt und rühmt sich des Vorhandenseins eien alten Universität, einer großen Bibliothek, vieler Heilquellen und öffentlicher Bäder, hunderter Tempel und Kapellen, goldener Kuppeln und Herrschaftshäuser. Es ist der Sitz des Atars, des heiligen Tempelbezirks (der Stadt des Lichts), in den nur wenige Zutritt haben, und der zentralen Verwaltung des Staates Irinas. Hier finden sich die Oberste Gerichtsbarkeit und die Kurie, die dem Atar in den Regierungsgeschäften zur Seite steht.
Regionen & Wirtschaft[]
Irinas ist durch eine Belebung des Verhältnisses mit den unmittelbaren Nachbarn Krethalbanstin und Gaire sowie durch eine mögliche neue Öffnung der Westroute nach Phoraman auf den alten Reichsstraßen gerade dabei, einen neuen Aufschwung in Handel und Verkehr zu nehmen. Symptom und Voraussetzung sind die ehrgeizigen Straßenbauprojekte, die im Ministerium für Bauten derzeit in Angriff genommen werden. Die Straßen sollen sowohl die Mobilität der Armee erhöhen als auch den internationalen und innerstaatlichen Handel beleben. Die größeren Städte in Irinas sind durchaus als zivilisiert zu bezeichnen, mit allen Annehmlichkeiten und Ärgern, die moderne Städte im ausgehenden fünften Zeitalter zu bieten haben. Es gibt in den meisten Städten ein organisiertes Gildenwesen und Händlergilden, die für die Versorgung der Städte mit den nötigen Gütern zuständig sind. Es gibt staatlich organisierte Getreide- und Wasserspeicher für Notzeiten und strenge Handels- und Zunftgesetze, die die Berufsausübung regeln und die Vertragssicherheit im Lande gewährleisten. Wirtschaftlich gesehen ist Irinas halbwegs unabhängig, die meisten Ressourcen und Nahrungsmittel werden im Land produziert, sowohl das Hochland als auch das Flachland sind relativ fruchtbar. Bekannte Exportgüter aus Irinas sind z.B. der Wein von den Südhängen der Nebelberge (wie der berühmte Tillower Goldtropfen), die Hochlandwolle aus der Umgebung von Tillow, allerlei Spezialitäten und hochverarbeitete Handwerksgüter aus den größeren Städten und die Früchte und Alkoholprodukte des östlichen Flachlandes (Sturmland).
Geographie[]
Die Landschaften in Irinas sind von großen Unterschieden geprägt. Im Flachland gibt es sowohl weite, fruchtbare Ebenen (Sturmland) als auch ausgedehnte Waldgebiete (Waldland) und zerklüftete Karstlandschaften (Steinland). Im Hochland wechseln die fruchtbaren Regentäler, aus denen das Getreide für Tillow und die größeren Hochlandstädte bezogen wird, mit unzugänglichen Berglandschaften wo selbst die genügsame Hochlandschafe nur wenig Nahrung finden. Das Land und seine ist größeren Zentren sind verkehrsmäßg relativ gut erschlossen, eine ähnliche Straßenqualität findet sich nur noch in Phoraman, Telmon, Isador und dem westlichen Atanien.
- Westland: Das Fürstentum Westland (jene Region, die an Turmaras angrenzt) wird von einer mächtigen, hochangesehenen Adelsfamilie seit fast 150 Jahren beherrscht - dem stolzen Geschlecht der Ongarier, die ihren Ursprung auf den legendären Atar Ongaris zurückführen und die seit fast 800 Jahren maßgeblich in die Geschicke der Mittellande eingegriffen haben. Das Fürstentum Westland ist insbesondere seiner westlichen und südlichen Grenzregionen von großen und wilden Urwäldern bedeckt, jedoch durch die große Weststraße von Phoraman nach Irinas bzw. Isador sowie seine großen Metallvorkommen von großer strategischer und wirtschaftlicher Bedeutung. Der Fürst des Westlands (derzeit Penamis III Ongarian, der Sohn des in den Wendekriegen zu großem Ruhm gelangten Penamis II) führt den Ehrentitel Herzog und hat in seinem Fürstentum, abgesehen von dem Münzrecht, fast königsgleiche Rechte. Einzig und allein mehrere Städte, die als Reichsstädte direkt der Oberhoheit des Atars unterstehen, sowie mehrere priviligierte Iphgapriesterorden, bilden innerhalb des Fürstentums politische Gegengewichte zur Macht des Fürsten. Dementsprechend häufig werden diese durch den Atar aus politischen Gründen unterstützt, um die Macht seines Vasallen nicht in den Himmel wachsen zu lassen.
Bevölkerung[]
Die Bevölkerung im Flachland ist sehr regional geprägt, es sind starke Unterschiede in den Sprachen und Dialekten und auch im Aussehen der Bewohner festzustellen. Die Bevölkerung hat im Flachland auch ein ländlicheres Gepräge als im mobileren Hochland, das homogener ist, und wo auch Hochzeiten über größere Distanzen hinweg häufiger sind.
Sitten & Gebräuche[]
Die Sitten im Land sind sehr verschieden und würden wohl einer eingehenderen regionalen Beschreibung bedürfen, eine Gemeinsamkeit ist aber der hohe Wert, den man dem Gastrecht in den ländlichen Gebieten beimißt. Jeder Gast hat ein Recht auf Unterkunft und Verpflegung für einen Tag, und hat als Zeichen seiner Freundschaft etwas zurückzulassen, sei es nun ein Geschenk oder eine Geschichte. Die Kultur in den Städten des Hochlandes ist klerikal gegliedert und auch von den Gilden mit beeinflußt. Es ist üblich für Reisende, in den Gildenhäusern Unterkunft zu suchen und auch Nachrichten und Güter zu tauschen. Auch die Tempel können für den Reisenden, eine entsprechende Gottesfurcht vorausgesetzt, Unterschlupf und Schutz bieten.
Sprachen[]
Die Bevölkerung in Irinas ist durchaus divers und auch vielsprachig, allerdings kann man in allen Städten und größeren Dörfern, in denen es eine Schreibstube oder einen Tempel gibt, Das Irindar, die klassische Sprache des Ostreiches und der theologischen Kommentare zu den Tempeltexten verstehen. Es ist Verwaltungs- und Verkehrssprache, im Hochland wird es von der überwiegenden Mehrheit der Menschen und in verschiedenen dialektalen Ausprägungen gesprochen. Das Irindar ist ein Vertreter der verschiedenen neuaisylianischen Sprachen, die sich aus dem Altaisylianischen entwickelt haben, und deren Sprecher untereinander meist noch ohne gröbere Schwierigkeiten kommunizieren können, sofern sie nicht aus einem besonders ausgeprägten Dialektgebiet kommen und auf die Vermeidung von zu stark regional geprägten Ausdrücken achten. Es gibt also noch so etwas wie eine neuaisylianische Verkehrssprache, mit der das Irindar eing verwandt ist. Im Flachland sind einzelne lokale Dialekte des Irindar und sogar nicht verwandte Sprachen der autochthonen Bevölkerung viel weiter verbreitet, die Verwaltungssprache muß meist als Fremdsprache erlernt werden. Es gibt also auch sprachliche Kommunikationsprobleme zwischen dem Irindar sprechenden Adel und der Bevölkerung, die ihre eigene Sprache oder einen so entwickelten Dialekt spricht, daß bei Anhörungen oft ein Übersetzer vonnöten ist.
Religionen[]
Die am weitaus verbreitetste Religion in Irinas ist der Iphga-Glaube, der Kult des Himmels- und Sonnengottes. Diese ist im Hochland doktrinär und einheitlich organisiert, und die strenge Einhaltung der Reinheit der Lehre des Glaubens wurde bis vor kurzer Zeit von einer fast geheimdienstlich arbeitenden Inquisition kontrolliert. Im Flachland ist die lokale Variabilität höher, es ist auch ein stärkerer Einfluß der Volksreligiosität (Aberglaube) auf die Kirche merkbar
polit. Verhältnisse[]
Die politische Situation in den meisten Landstrichen kann derzeit als stabil bezeichnet werden. Irinas ist gerade erst durch eine größere politische Krise gegangen, indem die Verschwörung innerhalb der Inquisition ausgerottet wurde. Die letzten Jahre haben immer wieder Verschwörungsversuche und kleinere Erhebungen im Land gesehen, aber im Großen kann die Regierungszeit Igurns III bisher als eine relativ stabile Periode betrachtet werden.
histor. Überblick[]
Der Staat Irinas oder auch Irilande genannt, kann auf eine lange und teils glorreiche, teils wirre Geschichte zurückblicken, die sich schon zu Zeiten des Aisylianischen Imperiums immer wieder auf die umliegende Region ausgewirkt hat. Irinas hat in vielen Bereichen (in der Religion, der Mode, der Verwaltung) Vorbild- und Vorreiterfunktion gehabt und war in der Geschichte auch immer wieder Hauptstadt des Ostreiches. Zentrum der Dispute war immer wieder der Thron des Lichts und seine religiöse Autorität über das Kaisertum. Die Wichtigkeit dieser Frage ist mit dem Fall des Ostreiches in die Bedeutungslosigkeit (Phaiglin als Sitz des Kaisertums ist kleiner als Gaire und von kleiner überregionaler Bedeutung) immer weniger geworden, und das Kaiserreich und das Atarat werden nun von den meisten nicht mehr als zusammengehörig gesehen.
Sonstiges[]
Das Verhältnis des Staates, der Justiz und der Kirche zur Magie hat sich in den letzten Jahren mehrmals stark gewandelt, in der Zeit der Wende ist aber wieder ein leichter Wind der Aufklärung und der Öffnung zu bemerken, sowohl an den beiden Universitäten (in Tillow und in der Hauptstadt der Westmarken) als auch in den liberalen Zirkeln des Klerus, die sich wieder im Auftrieb befinden.